Page 24 - Handbuch Handel mit Zukunft
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Kapitel 1.2 / Zukunft des 3-D-Drucks HANDBUCH HANDEL MIT ZUKUNFT
Zukun  des 3-D-Drucks und
Industrie 4.0
Neue Supply-Chain: Wie verändert der 3-D-Druck die Lieferketten und was bedeutet das für den stationären Handel?
Dvon Prof. Dr. Welf Wawers
ie schnell anwachsende Ver- wendung der additiven Fer- tigungsverfahren, auch als 3-D-Druck bezeichnet, revo-
lutioniert die Fertigungstechnik von Grund auf und erö net
der Konstruktionstechnik bislang ungeahnte Mög- lichkeiten. Mit der Qua- li zierung immer neuer Materialien für den 3-D-
Druck dringen die Ver-
fahren auch in immer neue
Produkte vor, seien diese aus
Kunststo en, Metallen oder so-
gar Proteinen aufgebaut. Und die Verfahren wachsen rasant, laut einer Studie von PwC Strategy& vom Januar 2018 wird das Marktvolumen für gedruckte Produkte bis 2030 auf 22,6 Milliarden Euro ansteigen und sich damit fast verzehnfachen.(1) Die damit einhergehenden tiefgreifenden Veränderun- gen der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts betre en auch den Handel und den weltweiten Warenverkehr, also die globalen und lokalen Lieferketten.
Bis zu 10000 Einzelteile sind in einem mo- dernen Pkw verbaut. Etliche dieser Einzelteile
werden bei einem Modellwechsel zwar in die nächste Generation mit übernommen, trotz- dem gibt es einige Hundert oder sogar Tau- sende Teile, die nur noch für den A er-Mar- ket produziert werden. Berücksichtigt man den allgemein immer kürzeren Produktle-
benszyklus, der z. B. bei Fahrzeugen von im Schnitt acht Jahren in den 1970er-Jahren auf drei in den 1990er-Jahren gesun- ken ist, kumuliert sich hier ein enormer Aufwand für die Produktion, die Lager- haltung und die Lieferung von Bauteilen, die im Laufe der Zeit immer seltener nach- gefragt werden. Zur Verfügung halten muss der Hersteller diese Bau- teile allerdings. So besagt in Deutschland bei- spielsweise die Rechtsprechung, dass Ersatz- teile für einen Zeitraum von mind. zwölf Jah- ren nach Auslieferung des letzten Fahrzeugs einer Modellreihe bereitgestellt werden müs- sen. Aus Prestigegründen gehen die Hersteller aber selbst o  weit über die zwölf Jahre hin- aus, man denke nur an den VW Käfer oder
den Mercedes /8.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine der frühesten Anwendungen der 3-D-Druck- technik für Fahrzeugteile im A er-Market an-
















































































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