Page 78 - Handbuch Handel mit Zukunft
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Kapitel 1.14 / Internet of Things
HANDBUCH HANDEL MIT ZUKUNFT
des Blutzuckergehalts gewarnt werden. An- dere Wearables überwachen kontinuierlich den Herzschlag und verständigen im Notfall automatisch den Notarzt. Aber auch weniger lebenswichtige Daten lassen sich aufzeich- nen und nutzbar machen, etwa durch eine App, die einen bei einer schlechten Körper- haltung warnt.
Smart Factory
Smart Factory bezeichnet eine Produktions- umgebung, in der sich Fertigungsanlagen und Logistiksysteme ohne menschliche Eingri e weitgehend selbst organisieren. Technische Grundlage sind cyberphysische Systeme, wel- che mithilfe des Internets der Dinge miteinan- der kommunizieren.
Dabei bringt das Produkt seine Fertigungsin- formationen in maschinell lesbarer Form selbst mit, z. B. auf einem RFID-Chip. An- hand dieser Daten wird der Weg des Produkts durch die Fertigungsanlage und die einzelnen Fertigungsschritte gesteuert.
Coopetition
Im Rahmen des IoT kommt es zunehmend zum Marktphänomen der Coopetition. Un- ternehmen, die eigentlich im Wettbewerb zu- einander stehen, beteiligen sich dabei gemein- sam an der Forschung und Entwicklung eines neuen Projekts. Auf diese Weise können sie gegenseitig von der bereits erworbenen Ex- pertise pro tieren und gleichzeitig die Ent- wicklungskosten und Time-to-Market verrin- gern.
Augmented Reality (AR)
AR-Devices, wie beispielsweise Brillen, sind in der Lage, ihrem Träger in Echtzeit Informatio- nen zu liefern. Techniker können durch AR- Devices beim Gang durch die Fertigungshalle den Zustand einzelner Maschinenkomponen- ten erkennen und diese austauschen. In der Landwirtscha  kann der Farmer nicht nur den Zustand seiner Landmaschinen damit im Auge behalten, beim Rundgang durch sein Feld werden ihm durch Bodensensoren wich- tige Daten zu Feuchtigkeit etc. geliefert.
Geschä smodelle im Fokus
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Physical Freemium
Das von Apps bekannte Freemium-Modell lässt sich ohne weiteres auf das IoT übertra- gen. Während eine Grundfunktionalität be- reits mitgeliefert ist, lassen sich weiter Funk- tionen hinzubuchen.
Im Smart-Home-Bereich könnten so zusätzli- che Ambiente-Einstellungen für die Lichtins- tallation erworben werden. Ein Fitness-Wear-
able kann eine zusätzliche Trainingsfunktion anbieten. Der Datenspeicher könnte vergrö- ßert werden, bspw. für eine Überwachungs- kamera bei voraussichtlich längerer Abwesen- heit. Der zusätzliche Service könnte entweder zu einem einmaligen Preis erworben oder aber gemietet werden. Für den Endkunden entsteht dabei der Vorteil, dass er tatsächlich nur für die Funktionen eines Geräts zahlt, die er auch wirklich nutzt.



















































































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