Page 201 - Handbuch Handel mit Zukunft
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HANDBUCH HANDEL MIT ZUKUNFT
Kapitel 4.3 / Smart Payment
nun unter Druck und müssen ihre Geschä s- modelle hin zu datenbasierten Konzepten weiterentwickeln.
Erfolgreiche Plattformen aus dem Silicon Val- ley und zunehmend aus China nutzen mit ganzheitlichen Prozessen aus Kundenanspra- che, Bezahlung und Datenanalyse bereits heu- te das enorme Potenzial der Digitalisierung.
Die smarte Analyse von Transaktions- und Kundendaten ist dabei der Schlüssel, um Kun- den besser kennenzulernen und langfristig an sich zu binden. Mit der Regulierung durch die PSD2 („Payment Services Directive“) müs- sen diese Banken ihre Infrastruktur für Drit- te ö nen. XS2A („Access to Account“) erlaubt dem Händler, mit Zustimmung des Kunden Zugri  auf Kontoinformationen der letzten 90 Tage zu erhalten. Analog zum Onlineban- king sieht er alle Transaktionsdaten, auch die der Wettbewerber, und kann so jedem Kun- den individuelle Angebote unterbreiten. Als Drittanbieter kann der Händler auch selbst Zahlungen auslösen und damit als Zahlungs- dienstleister au reten.
Heißt „Smart“ auch besser für den Kunden?
Dem Kundenwunsch nach Vereinfachung und Beschleunigung des Einkaufsprozesses nachkommend, setzen erfolgreiche Händler zunehmend digitale Innovationen ein, um die Komplexität maximal zu reduzieren. „Be- quem“ bedeutet dabei ein nahtloses, unsicht- bares Bezahlerlebnis.
Smart Retail betri  grundsätzlich alle mess- baren Kundenkontakte der Customer-Jour-
ney, bei der Produktnutzung, der Bezahlung, aber auch bereits im Vorfeld durch Produkt- werbung oder Preisvergleiche. Smart Devices verbinden analogen und digitalen Handel ka- nalübergreifend und verscha en dem Händ- ler so einen völlig neuen Kundenzugang.
Amazon Go ist als disruptive Technologie für den POS-Handel zu sehen. Der Kunde iden- ti ziert sich am Eingang über sein Smart De- vice, zahlt automatisch über das Amazon- Konto und verlässt ohne Anstehen an der Kasse das Geschä . Das Warenwirtscha s- system erfasst den Einkauf durch Bildauswer- tung und Echtzeitverarbeitung von Daten und füllt die Regale automatisch wieder auf. Ama- zon prognostiziert so den Bedarf der nächsten Stunden und disponiert die Warenbestände seiner Ladengeschä e entsprechend.
Das Konzept mag wie Science-Fiction klin- gen, aber auch andere Händler wie die Super-
 Anforderungenan Bezahlverfahren
V Bequemlichkeit in Form eines naht- losen Einkaufserlebnisses
V Transparenz durch die zentrale Schnittstelle von Einkäufen und Fi- nanzen
V Kontrolle durch individuelle Freiga- ben für bekannte Händler
V Vertrauen durch sensiblen Umgang mit Daten
V Sicherheit durch biometrische Au- thenti zierung
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Kunden
















































































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