Page 238 - Handbuch Handel mit Zukunft
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Kapitel 6.2 / Future City Langenfeld
Integration in neue Google-Services
Große Online-Shops oder Handelskonzerne nutzen diese Chancen vielfach schon, indem sie ihre IT-Systeme, Warenwirtscha ssysteme über Schnittstellen mit den Google-Servern verbinden, sodass Google stets Informatio- nen über Bestände und Preise aktuell kom- munizieren kann. Die große Herausforderung bestand darin, diese Möglichkeit auch den kleineren Händlern zu erö nen. Diese war schnell gefunden. Ein Kreativhaus in Langen- feld verfügt über eine große Auswahl an Wol- le, Strick- und Häkelzubehör, Perlen und Bas- telartikeln. Neben den herkömmlichen Wer- bemaßnahmen und Live-Events wollte der engagierte Eigentümer auch die Chancen der Digitalisierung ausloten. Ein idealer Partner für dieses Projekt also: Klein, mit einem hap- tischen Sortiment und kein Online-Shop.
Da das Warenwirtscha ssystem keine direkte Verbindung mit den Google-Servern zuließ, mussten die benötigten Informationen manu- ell erstellt und eingep egt werden. Dazu wur- de von dem Team eine Auswahl des verfüg- baren Wollsortimentes mit eigenen Mitteln digitalisiert und ansprechendes Bildmaterial erstellt. Im zweiten Schritt wurde der Waren- bestand mit Preisinformationen mit Google
HANDBUCH HANDEL MIT ZUKUNFT
Local Inventory verbunden und so im Juni 2017 das Warenangebot des Langenfelder Ein- zelhändlers live geschaltet. Danach galt es, das Anzeigenangebot von Google zu nutzen, um den lokalen Händler in der Google-Suchpo- sition nach oben zu bringen. Innerhalb eines begleitenden Studienzeitraums von vier Wo- chen wurde das Anzeigenbietverhalten Stück für Stück optimiert.
Der Erfolg bleibt nicht aus
Schnell führte es dazu, dass der kleine Händ- ler im Großraum Köln Düsseldorf bei gerin- gem Mitteleinsatz bei Google Shopping an ers- ter Stelle stand – ein Riesenerfolg. Während des 30-tägigen Testzeitraums konnten durch- schnittlich 300 Impressionen und fünf bis sechs Kundeninteraktionen (Klicks) pro Tag erreicht werden. Nicht nur das: Das Kreativhaus war damit der erste eigentümergeführte Einzel- händler in Deutschland, der über die Funkti- on „in der Nähe“ bei den Google-Shopping-Er- gebnissen angezeigt wurde und das mit nach- haltigem Erfolg, denn das Kreativhaus nutzt Local Inventory Ads auch nach Ende der Test- kampagne und setzt den Service weiterhin ein.
Abbau Zutrittshürde 3: Unabhängig- keit von Ö nungszeiten
Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass der Shopper in der Innenstadt einheitliche Ö - nungszeiten erwartet. Aber gerade von inha- bergeführten Läden ist diese Leistung nicht immer zu erwarten, da der Inhaber o  selbst im Laden steht und schlecht jeden Tag zehn bis zwölf Stunden hinter der  eke sein kann. Genau dafür wird aktuell in Langenfeld eine Lösung getestet, die das Problem lösen soll:
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