Page 96 - Handbuch Handel mit Zukunft
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Kapitel 2.1 / Digitale Ökosysteme
HANDBUCH HANDEL MIT ZUKUNFT
stimmen will, muss zunächst entsprechende Kapazitäten für die Verarbeitung von Daten, also für deren Transfer, die Analyse und Ver- knüpfung, scha en. Drei Punkte sind hierbei für den Handel besonders hervorzuheben: die Anbindung an Partner, optimale Performanz sowie Datensicherheit.
Unternehmen sind auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmenspartnern, Finanz- dienstleistern und Service-Providern angewie- sen. Durch eine Basis-Infrastruktur, die als eine digitale Plattform fungiert, werden Echtzeit- Kommunikation sowie die Datenanalyse und -verarbeitung ermöglicht. Die digitale Plattform umfasst die komplette Lieferkette sowie Content- Anbieter, Big-Data-Unternehmen, Blockchain- oder Payment-Provider. Um den Weg für die Digitalisierung zu ebnen, müssen zentrale IT- Infrastrukturen dezentralisiert werden oder so- genannte „Performance- und Data-Hubs“ auf- gebaut werden, die zur Unterstützung der zent- ralen IT herangezogen werden. In Reaktion auf den wachsenden überregionalen und globalen Handel wird es für viele Retailer außerdem im- mer wichtiger, eine Multicloud-Infrastruktur zu etablieren, um Echtzeit-Kommunikation mit Partnern sicherzustellen.
Diese ermöglicht die Vernetzung mit Part- nern über standortunabhängige Kanäle. Sei es über eine Anbindung an die Cloud-Provi- der oder über direkte Verbindungen mit den Partnern, sogenannte „Interconnections“, in externen Rechenzentren. Das Smart-Shop- ping-Erlebnis wird vor allem von einem schnellen und störungsfreien Datentransfer bestimmt. Nur wenn Kunden, unabhängig von ihrem Standort, einen stabilen und rei- bungslosen Zugang zu den digitalen Dienst-
leistungen oder der jeweiligen Plattform eines E-Commerce-Unternehmens haben, können sie langfristig gehalten werden.
Hinzu kommt als dritter und gleichsam wich- tiger Faktor der Aspekt der Sicherheit. Je nach Schwerpunkt des Marktteilnehmers lassen sich zwei Ebenen unterscheiden. Konsumenten beispielsweise, die digitale Zahlungsmetho- den nutzen und den Unternehmen ihre Da- ten freiwillig bereitstellen, verlangen ein ho- hes Maß an garantierter Datensicherheit. Das heißt, dass insbesondere in der Kommunikati- on zwischen Händlern, Service-Providern und anderen Partnern, Daten zu jeder Zeit des Aus- tauschs sicher und für andere nicht autorisier- te Akteure unzugänglich und geschützt blei- ben. Die zweite Ebene der Sicherheit umfasst die Ausfallsicherheit und physische Sicherheit des IT-Equipments. Der Handel ist auf einen reibungslosen Ablauf und stetigen Zugri  auf Waren und Leistungen angewiesen. Fallen Sys- teme aus, etwa durch technische Probleme, ge- schieht dies zu Lasten des Umsatzes und kann dazu führen, dass Kunden sich abwenden. Un- ternehmen müssen daher unbedingt Vorkeh- rungen tre en, um Ausfälle zu vermeiden, und durch Back-ups oder Spiegelungen sicherstel- len, dass ein Ausfall an einer Stelle keine Aus- wirkung auf das Gesamtsystem hat.
Digitale Ökosysteme als Grundlage für den Handel der Zukun 
In den seltensten Fällen liegt die Lösung für all diese Herausforderungen in der bestehenden IT-Infrastruktur. Stattdessen sollte die eigene IT anhand eines digitalen Masterplans umge- baut werden. Digitale Ökosysteme sind wich- tiger und integraler Bestandteil dieser neuen

























































































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