Internet of Things

Geschäftsmodelle im Fokus

Physical Freemium
Das von Apps bekannte Freemium-Modell lässt sich ohne weiteres auf das IoT übertragen. Während eine Grundfunktionalität bereits mitgeliefert ist, lassen sich weiter Funktionen hinzubuchen.
Im Smart-Home-Bereich könnten so zusätzliche Ambiente-Einstellungen für die Lichtinstallation erworben werden. Ein Fitness-Wear­able kann eine zusätzliche Trainingsfunktion anbieten. Der Datenspeicher könnte vergrößert werden, bspw. für eine Überwachungskamera bei voraussichtlich längerer Abwesenheit. Der zusätzliche Service könnte entweder zu einem einmaligen Preis erworben oder aber gemietet werden. Für den Endkunden entsteht dabei der Vorteil, dass er tatsächlich nur für die Funktionen eines Geräts zahlt, die er auch wirklich nutzt.

Product as Point of Sales
Physische Produkte werden zum Träger digitaler Verkaufs- und Marketingservices, die der Kunde direkt am Gegenstand oder unmittelbar via Smartphone und Identifikationstechnologie konsumiert. Dabei wird jeder Gegenstand zum Träger digitaler Werbung. So könnte auf dem Display eines Druckers eine werbende Botschaft für Bürobedarf erscheinen. Wearables könnten auf besondere Aktionen in der Nähe ihres Trägers hinweisen. Richtet man die Kamera eines Smartphones auf ein Produkt, öffnet sich mittels einer App ein dazugehöriger Internetshop, der den Kauf desselben Produkts, von Ersatzteilen, Zubehör, Verbrauchsmaterial oder zugehöriger Dienstleistung anbietet.

Object-Self-Service
Dank des IoT werden Dinge in die Lage versetzt, Bestellungen im Internet vorzunehmen. So können beispielsweise Drucker und Rasierer, Patronen bzw. Klingen selbstständig nachbestellen. Der Kunde bzw. sein erworbenes Produkt ist dabei direkt mit dem Vertrieb des Herstellers verknüpft und wird an diesen gebunden. Die Möglichkeiten des Self-Services gehen dabei über das Bestellen von Verbrauchsgegenständen hinaus. Denkbar ist z. B. auch ein automatisierter Upgrade-Prozess, der zusätzliche Funktionalität gewährleistet. Durch Patches und Upgrades kann auch hier die Time-to-Market verringert werden, da kleinere Fehler im Nachhinein noch behoben werden. Auch Servicedienstleistungen, wie eine notwendige Wartung, kann das Objekt selbst veranlassen.

Pay per Use
„Smarte“ Dinge können Daten über ihren eigenen Zustand oder den ihrer Umwelt in Echtzeit übertragen. Auf Basis der übermittelten Daten könnte die Leasingrate der Gegenstände bestimmt werden. So richtet sich z. B. die Monatsrate eines Druckers nach den tatsächlich bedruckten Seiten. Ähnlich verhält es sich auch für Sachversicherer, denn der Versicherungsbeitrag könnte sich am tatsächlichen Umgang mit den Gegenständen orientieren. Dabei zählt nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Art und Weise, wie der Gegenstand benutzt wird. Es existieren bereits erste Autoversicherer, die durch Smart Cars eine materialschonende Fahrweise durch günstigere Versicherungsbeiträge belohnen.

Sensor as a Service
Auch die Idee, die Sensordaten der IoT-Produkte zu sammeln, aufzubereiten und gegen Entgelt zur Verfügung zu stellen, kann lukrativ sein. Wearables, Smartphones und Tab­lets können verschiedenste Daten erfassen, welche unter anderem dem Hersteller die Möglichkeit geben, das Nutzerverhalten seiner Endkunden zu analysieren und die weitere Entwicklung dahingehend voranzutreiben. Doch nicht nur die Hersteller haben Interesse an den Daten: Bewegungsprofile sind interessant für Kommunen, um den Verkehrsstrom zu optimieren, oder für Händler, die eine Filiale eröffnen wollen. Temperaturdaten können Wetterdienste in Echtzeit versorgen. Diverse aufgezeichnete Umweltfaktoren sind für Forscher oder öffentliche Verwaltung interessant. Beim Handel mit Daten muss allerdings darauf geachtet werden, die Datenschutzregelungen einzuhalten. //