„Rupie, Yen oder Dollar – wie zahlen Ihre Kunden?“

Zahlen belegen, dass etwa 50 % der Kunden auch schon einmal in ausländischen Shops gekauft haben.

Wollen Handelsunternehmen im internationalen Onlinegeschäft erfolgreich sein, müssen sie ihren Kunden beim Zahlungsprozess entgegenkommen. Sonst ist der Abbruch des Kaufvorgangs programmiert. Die TREND-REPORT-Redaktion sprach hierzu mit Thomas Haarmann, Country-Manager bei der deutschen Niederlassung von Elavon.

Herr Haarmann, wie sieht Ihre Dienstleistung für internationale E-Commerce-Strategien aus? Wie unterstützen Sie konkret Onlinehändler, die ihre Produkte im Ausland auf den Markt bringen wollen?
Grundsätzlich ist der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr im Onlinehandel sehr dominant. Zahlen belegen, dass etwa 50 Prozent der Kunden auch schon einmal in ausländischen Shops gekauft haben, teilweise sogar außerhalb Europas. Für die Payment-Dienstleister ist es eine sehr große Herausforderung, hier ein entsprechendes Produktangebot zur Verfügung zu stellen. Weil es im Vergleich zum stationären Handel für einen Onlinehändler viel leichter ist, über die nationalen Grenzen hinaus zu verkaufen, ist es für uns wichtig, ihm zumindest im Bereich Payment das anzubieten, was er braucht.

Der Händler muss an der Stelle auch beim Einkaufen bzw. Check-out immer den größtmöglichen Komfort bieten. Naturgemäß sind die Erwartungen in den Zielmärkten unterschiedlich. Er muss sein Angebot also zum einen an die spezifischen Bedingungen bezüglich der Zahlungsverfahren sowie an den Verbraucher und seinen Markt anpassen – und ihm zum anderen die Möglichkeit bieten, in seiner Heimatwährung bezahlen zu können. Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Händler dadurch mit weniger Kaufabbrüchen konfrontiert wird und eine höhere Conversion-Rate erzielt.

 

Thomas Haarmann, Country-Manager, deutsche Niederlassung von Elavon

 

Wie helfen Sie konkret Onlinehändlern dabei, das Währungsproblem in den Griff zu kriegen?
Für die Währungsthematik haben wir ein eigenes Produkt, das sich MCC nennt – Multi-Currency-Conversion. Dieses Tool ermöglicht dem Kunden, sein Angebot in über 120 Währungen in seinem Onlineshop anzubieten und das Pricing für das entsprechende Produkt auch den jeweiligen Marktgegebenheiten anzupassen. Damit schaffen wir ein Key-Asset, das dem Handel ermöglicht, allen Gegebenheiten des lokalen Marktes in Bezug auf die Akzeptanz von internationalen Kredit- und Debitkarten zu entsprechen. Selbst wenn der Onlineshop in den lokalen Märkten lokale Bankkonten besitzt und verwaltet, können wir auf die entsprechende Währung direkt auszahlen. Statt nur Euro oder US-Dollar bieten wir die Abrechnung mit dem Händler in bis zu 17 Währungen an.

Das ist komfortabel für die Händler, oder?
Definitiv. Gerade im E-Commerce sind wir ein präferierter Partner für den Handel. Das betrifft sowohl die Akzeptanz der geläufigen Kreditkarten wie auch die Einrichtung der Zahlungsfunktion im Onlineshop. Über unser Gateway stellen wir über 50 weitere alternative Zahlungsmethoden zur Verfügung. Außerdem arbeiten wir derzeit u. a. mit starken nationalen und internationalen Partnern zusammen. Elavon ist im europäischen Ranking in den Top 4 und international in den Top 7. Wir betreuen Kunden in mehr als 30 Ländern. In Kombination mit dem umfassenden Währungsangebot sind das die Gründe, warum sich Kunden durch uns rundum betreut fühlen können.

Wie unterstützen Sie internationale Zahlprozesse hinsichtlich der Hard- und Software?
Elavon arbeitet mit einer eigenen internationalen IT-Plattform. Hier werden alle Zahlungen aus allen Ländern zentral abgewickelt. Weltweit haben wir Server in sechs Rechenzentren, die alle das gleiche System nutzen und auch untereinander Daten austauschen. Dadurch können wir dem Kunden weltweit identisch strukturierte Reports zur Verfügung stellen, und zwar länderübergreifend im gleichen Format. Um die unterschiedlichen technischen Anforderungen in der Kundenumgebung unterstützen zu können, setzen wir auch hier auf starke strategische Integrationspartner. Dadurch sind wir zeitlich und funktional sehr flexibel.

Auf Produktseite ist das Thema „Integrated Payment Services“ entscheidend. Unseren Kunden stellen wir durch gezielte Partnerschaften mit globalen, aber auch mit sehr lokalen Partnern in jedem Segment passende Lösungen bereit. So sind wir zum Beispiel kürzlich eine strategische Partnerschaft mit Tillhub, einem innovativen Anbieter von iPad-basierten Kassenlösungen eingegangen. In Kürze werden wir ein neues europäisches Kartenterminal anbieten. So ermöglichen wir unseren Kunden letztendlich auch hier den gleichen Standard über alle Länder hinweg mit allen Zahlungsverfahren. Egal in welchem Land der Kunde ist, in dem wir ihn unterstützen können, kann er auf die gleiche Infrastruktur aufsetzen.

Sind dann Banken in naher Zukunft noch sinnvoll?
Banken werden nicht obsolet, denn am Ende des Tages steht sowohl auf der Konsumenten- als auch auf der Händlerseite irgendwo ein Bankkonto, über welches die Transaktionen abgewickelt werden. Die Frage ist, welche Rolle zukünftig die Payment-Provider spielen und ob das Thema Instant Payment zukünftig ein Verfahren ist, wodurch Banken zu Banken direkt Payments auslösen können, ohne dafür einen Payment-Dienstleister einbinden zu müssen. Meine Einschätzung ist, dass Instant Payments eher eine Technologie ist und kein Service. Daher muss es andere Unternehmen – FinTechs oder etablierte Payment-Dienstleister wie uns – geben, die dort entsprechende Services on top setzen, damit es nachher als Gesamtpaket für den Händler und auch für den Konsumenten interessant ist.

Inwieweit unterstützen Sie Ihre Kunden bei Internationalisierungsstrategien? Welche zusätzlichen Services bieten Sie an?
Im Wesentlichen konzentriert sich der internationale Service darauf, dass wir im Online-Bereich das Produkt MCC bzw. im stationären Bereich ein ähnliches Produkt, das sich DCC nennt, anbieten. Gerade im Bereich Travel & Entertainment können Sie dort z. B. in einem Nicht-Euro-Land mit Ihrer Euro-Kreditkarte in Ihrer Landeswährung zahlen. Darüber hinaus bieten wir mit unserem großen Netzwerk an Niederlassungen viele internationale Anlaufstellen.

Als einer der führenden internationalen Payment-Provider sind wir dabei mit den spezifischen Gegebenheiten in den unterschiedlichen Märkten bestens vertraut und können diesbezüglich unsere Händler oder potenziellen Kunden umfassend beraten. Wir kennen das Kundenverhalten, die führenden Zahlverfahren und die lokalen Payment-Lösungen, die zum Beispiel in unserem Payment-Gateway integriert sind. Zusätzlich bieten wir über 120 Akzeptanzwährungen, was sicherlich beeindruckend ist, wenn man sich überlegt, in wie vielen Ländern man letztendlich auch präsent sein möchte. Elavon betreut Kunden in über 30 Ländern weltweit.

 

Das Elavon Payment-Gateway
Ideal für kleine und mittlere Online-Händler Akzeptanz von über 60 Währungen beim Check-out (DCC)
Onlinezahlung mit Kreditkarte, Debitkarte, PayPal und die Integration von über 50 alternativen Zahlungsmethoden („Alternative Payment Methods“) Preisgestaltung und Akzeptanz von über 120 Währungen im Shop mit Multi-Currency-Conversion
Kompatibel mit über 60 Shop-Systemen, einfache Integration via Plug-in Unterstützung von über 15 Sprachen im Rahmen der gehosteten Lösung
Voll mobil-optimiertes Design auf allen Endgeräten („Responsive Design“) mit Look & Feel des Zielshops Reduzierung von Rückbelastungen durch integriertes Betrugspräventionsmanagement
Viele Einrichtungsoptionen, einfaches Set-up der Zahlungsseite: als gehostete Zahlungsseite im iFrame oder in der Lightbox oder im komplexen Umfeld über eine API-Schnittstelle Volle Transparenz durch umfassendes Dashboard
Akzeptanz von wiederkehrenden Zahlungen: ideal bspw. für Abos Ein Vertragspartner für Gateway und Acquiring
Einrichtung als virtuelles Terminal für den MoTo-Bereich

 

Vielleicht fassen Sie noch einmal ganz kurz zusammen, Herr Haarmann, wo und warum sich für E-Commerce-Händler in den nächsten zwei, drei Jahren Wachstumschancen auftun?
Statistisch gesehen wächst der Zahlungsverkehrsmarkt jährlich um etwa 4 bis 5 %. Das ist schon ein attraktiver Wert, im E-Commerce jedoch bewegt sich das Ganze sogar zwischen 10 und 15 %, je nachdem welche Zahlen man sich anschaut, sogar bis zu 20 %. Dieses Wachstum steigert natürlich nochmal das Interesse bei den Händlern. Immer mehr stationäre Geschäfte gehen in den E-Commerce und die Frage, in welcher Art und Weise Produkte angeboten werden, gewinnt an Bedeutung. Gerade auch das Thema grenzüberschreitender Handel wird immer wichtiger, da Kunden immer häufiger auch in Online-Shops im Ausland stöbern. Hier sind die Wachstumschancen überproportional. //

 

Autorenvita: Thomas Haarmann

 

 

 

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