„Das Internet ist nur ein Hype“ – die Kryptografie auch?

Kryptowährungen – spekulatives Investment oder alternative Bezahlmethode?

von Christian Mangold

Wer von Ihnen kennt noch Netscape? Ein Blick in die Vergangenheit: 1972 wurde die erste E-Mail versendet. 1980 waren 15 Rechner über das „USENET“ miteinander verbunden. Am 23. November 1992 sind bereits 1 Million Rechner im Netz. Durch eine Initiative des US-Abgeordneten Rick Boucher wird das Internet, das bisher aus amerikanischen Steuergeldern finanziert wurde, frei und öffnet sich dem Kommerz. 1994 wurde der Browser noch unter dem Namen Mosaic Netscape 0.9 veröffentlicht. Bis etwa 1996 war Netscape Navigator der führende Webbrowser.
Durch die ebenfalls rapide Computerisierung der Haushalte nahm die Verbreitung des Internets auch sehr schnell unter jenen in der breiten Bevölkerung zu, die sich nicht zu den Technik-Freaks zählten. Ein neuer Wirtschaftszweig beflügelte diese Entwicklungen jahrelang, sorgte aber letztendlich auch für eine der größten Depressionen (Dotcom-Blase oder „New Economy Bubble“), die je eine Wirtschaftsbranche erlebt hat.

Letztlich lässt sich hinter der Blockchain die direkte Konstante zum Internet ableiten. Beide Technologien sind dezentral organisiert und benötigen im Prinzip keine zentralen Server, um genutzt zu werden.

Mit der Blockchain war der Grundstein für die erste Kryptowährung – Bitcoin – gelegt. Im Jahr 2008 wurde das White Paper „Bitcoin: a Peer to Peer eletronic cash system“ unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht. In diesem White Paper wurde eine Konzeption für ein dezentral organisiertes Geldsystem vorgestellt.

Blockchain ist in der Öffentlichkeit bisher vor allem als die Technologie hinter der Kryptowährung Bitcoin bekannt. Vereinfacht kann man sich die Blockchain als ein Netzwerk von Computern vorstellen, das dezentral alle getätigten Transaktionen dokumentiert. Blockchain erlaubt eine Art Handel ohne Makler und ist damit kosteneffizient. Vor allem bietet die dezentrale Speicherung von Transaktionen und Geschäftsprozessen ein hohes Maß an Transparenz. Blockchain bietet daher Möglichkeiten für diverse Wirtschaftszweige außerhalb des Finanzsektors.

Einsatz digitale Währung heute und morgen – Digitale Währungen, spekulatives Instrument oder alternatives Zahlungsmittel?

Die virtuelle Geldeinheit Bitcoin wurde 2009 als weltweit verwendbares dezentrales Zahlungssystem eingeführt. Neben der Verwendung als Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen entwickelt sich das Angebot der Kryptowährungen aktuell als Spekulationsobjekt, was zu erheblichen Kursschwankungen führt. Der erste bekannte Einsatz von Bitcoin als digitales Zahlungsmittel geht zurück auf den 22. Mai 2010. Der Entwickler Laszlo Hanyecz bestellte bei Papa John‘s zwei Pizzen und bezahlte mit 10 000 Bitcoin – heute wären diese Pizzen für 7 Millionen USD über die Theke gegangen. Dieses Beispiel unterstreicht noch einmal viel mehr den spekulativen Status der Kryptowährungen und dennoch testen und implementieren Marken wie Microsoft, Subway, Expedia, eBay und „natürlich“ auch Finanzunternehmen wie MoneyGram bereits den Einsatz von Kryptowährungen als alternatives Zahlungsmittel.

Inzwischen wurden etwa 3 000 weitere Kryptowährungen implementiert, deren Verwendungsmöglichkeiten sich oft auf spezielle Bereiche und Branchen fokussieren.

Gerade für eine spezielle Branche wird mit der heutigen Möglichkeit der Nutzung der Technologie und dem Einsatz von Kryptowährung ein Traum wahr. Richtig – wir sprechen über die Spieleindustrie. Warum? Weil virtuelle Währungen seit der Geburt in Videospielen existieren.

Ob Spekulation oder Zahlungsmittel – Krypto ist mainstream-fähig geworden …

Geöffnete Schatztruhen, das Besiegen des Bösen oder die Lösung eines Rätsels werden im Spiel meist mit Edelsteinen, Goldmünzen, Perlen und Juwelen belohnt. Mit dieser Währung kann man wiederum Gegenstände (Beute) gegen Geld kaufen oder verkaufen. Durch MMORPGs („Massively Multiplayer Online Roleplaying Games“) entstanden komplexe virtuelle währungsbasierte Marktplätze, auf denen virtuelle Güter, die sogenannte Beute, in die virtuelle Game-Währung getauscht werden konnten. Obwohl es nicht möglich war, diese virtuellen Güter für Geld zu verkaufen, gibt es mittlerweile Marktplätze, auf denen hoch bewertete Konten in der realen Welt für Geld verkauft werden. Stellen Sie sich vor – Sie können mit der Ihnen vertrauten digitalen Spiele-Währung eine Pizza kaufen.

Kryptowährung erwerben – heute so einfach wie im Online-Shop Ihres Vertrauens

Ob Spekulation oder Zahlungsmittel – Krypto ist mainstreamfähig geworden. Der Erwerb ist längst nicht mehr anonym nur Geeks und Hackern vorbehalten. Sie können Ihre digitalen Kryptowährungen zum tagesaktuellen Kurs bequem über eine Exchange (Börse) erwerben.

Kernaussagen
Gerade im Finanzsektor ermöglichen Kryptowährungen, sowie auch die Blockchaintechnologie, vielfältige Anwendungspotenziale. Ob bei der Echtzeit-Überweisung oder Abwicklung von Aktien und derivaten Finanzinstrumenten.
Sowohl aus eigenem Interesse als auch geschäftlicher Sicht lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen der Krypto-Revolution.
Wer als First Mover heute bereits seinen Kunden die Akzeptanz ermöglicht, stärkt auch das Vertrauen der Gesellschaft hinsichtlich dieser Zahlungsmethode.
Sobald eine Währung über genug Vertrauen und Stabilität verfügt, kann sie auch für Onlinehändler eine gute und kostensparende Alternative zu den gängigen Zahlarten sein.

Jede legitime Börse wird vorab einen KYC („Know-your-Customer“-Prinzip) mit Ihnen durchführen, wobei Sie sich mit Ihrem Personalausweis, Reisepass oder Adressnachweis legitimieren. Die Freischaltung Ihres Accounts kann allerdings je nach Nachfrage einige Zeit beanspruchen. Um nun FIAT-Währung in Kryptowährung zu tauschen, transferieren Sie das Geld auf das Konto der Börse. In den meisten Fällen können Sie dies über das SEPA-Lastschriftverfahren. Doch dies kann bis zu vier Tagen dauern. Wie bei dem Beispiel des Kursanstieges von Ripple (XRP) im Mai 2017 von fast 6 000 Prozent, kann diese Zeit viel Geld wert sein.

Garantiert sichere Zahlungsabwicklung für die Krypto-Industrie

Als „Payment Service Provider“ (PSP) ist Masterpayment auf die Bedürfnisse von E-Commerce-Unternehmen und elektronischen Marktplätzen spezialisiert. Im Bereich der Transaktionen bei Kryptowährungen ist das Starnberger Unternehmen Vorreiter der Branche und bietet als prominentes Beispiel u. a. auf www.bitstamp.com den Ankauf von Kryptowährungen in Euro und US-Dollar an. Damit können unter anderem Bitcoin (BTC), Litecoin (LTC), Ethereum (ETH) und Ripple (XRP) auf der Plattform gehandelt werden. Masterpayment gewährleistet neben standardisierten Sicherheitsverfahren bei Kreditkarten-Zahlungen (wie zum Beispiel 3D Secure) auch weitere spezielle Verfahren zur Betrugsverhinderung, die eine permanente Feinabstimmung des Risikosystems und die Überwachung der Transaktionen gewährleisten. //

Quellen: https://www.lmz-bw.de/geschichte-internet.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Internets
https://en.bitcoin.it/wiki/Laszlo_Hanyecz

 

Autorenvita: Christian Mangold

 

 

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Forderungsmanagement und Inkasso

Am Ende der Prozesskette liegen noch Ertragsreserven.

von Klaus Kuhlmann

Der Handel wäre zufrieden, wenn die Kunden beim Kauf direkt und mit einfachen Zahlungssystemen bezahlten und für den Händler dabei keine Ausfallrisiken entständen. Zahlungsanbieter arbeiten an immer wieder neuen Systemen, um das zu erreichen. Bis diese voll akzeptiert und umgesetzt sind, wird es im Handel immer wieder zu Zahlungsausfällen kommen

Ein funktionierendes Forderungsmanagement sollte Folgendes leisten:

  • Zahlungsstörungen schnell erkennen und den Kunden sperren;
  • zeitnah und regelmäßig die ausgebliebene Zahlung beim Kunden mahnen;
  • einen guten Kundenservice zur Klärung von Rückfragen bieten;
  • nach erfolgloser Klärung mit dem Kunden konsequent sein.

Dazu sollten Rechnungswesen und Verkauf eng zusammenarbeiten. Das betrifft vor allem den Datenfluss zwischen unterschiedlichen Systemen und Abteilungen (Accounting / ERP, CRM). Das ist sowohl bei der schnellen Klärung (Customer-Satisfaction) als auch beim zeitnahen Mahnlauf (Performance) und letztlich auch bei der Ausfallvermeidung (Fraud-Prevention) von entscheidender Bedeutung. Diese im „nachlaufenden Payment-Prozess“ zu schaffende Vernetzung und Performance wird gerade bei schnellem Umsatzwachstum oft hintenangestellt. Eine frühzeitige Einrichtung der technischen Prozesse und Nutzung digitaler Kommunikationsmittel spart jedoch deutlich Kosten und verbessert nachhaltig die Kundenqualität des Unternehmens.

Integriertes Forderungsmanagement verbessert Kundenerhalt und Kundenqualität

Zahlungsstörungen haben vielfältige Gründe bei den Kunden. Diese gehen von einer falschen Einschätzung der verfügbaren Mittel über Nachlässigkeit bei der Zahlungsabwicklung bis zum vorsätzlichen Kauf ohne Zahlungsabsicht.

Bleibt die kaufmännische Reaktion ohne einen Zahlungserfolg, muss die Forderung entweder ausgebucht werden oder sie wird an ein externes Inkasso übergeben. Hier gibt es mittlerweile dynamische, technologisch spannende Entwicklungen in der Branche. Inkasso bekommt damit eine neue Qualität und setzt sich vom bisherigen Image deutlich ab.

Digitalisierung der Inkassoprozesse und der Kommunikationswege

Ein modernes Inkasso geht auf den säumigen Kunden ein und nutzt dabei alle Möglichkeiten der Kommunikation. Ziel dabei ist es, dem Kunden zu helfen, seine Schulden zu begleichen. Dazu gehört das richtige Wording, die Ansprache auf den jeweils geeignetsten Kommunikationskanälen, schnelle und verständliche Aufklärung und einfache Lösungen für den Kunden.

Der postalische Brief hat sicher weiterhin etwas Solides und Seriöses. Auch hier wird auf sympathische Weise durch neue Gestaltung mehr Aufmerksamkeit erzeugt. Dieses Kommunikationsmittel ist aber nicht nur teuer, sondern erreicht die Kunden oft nicht mehr. Zunehmend konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf mobile Endgeräte. Ob Mail, SMS oder Messengerdienste, hier werden Informationen direkt und sehr persönlich wahrgenommen. Dabei besteht der Vorteil, sofort reagieren zu können. Ob schriftlich, per Anruf oder mit einem Click auf eine Informationsseite mit Bezahlfunktionen.

Inkasso wird durch die digitale Kommunikation schneller, interaktiver und persönlicher

All das ist nur mittels der Digitalisierung mit einem hohen Grad an Automatisierung und mit intelligenten, selbstlernenden Prozessen möglich. Das heißt aber nicht, dass es zukünftig nur noch Maschinen gibt, die das Inkasso machen. Es wird vielmehr einer neuen Spezies von Inkassospezialisten bedürfen, die den Einsatz der Technik beherrschen und gleichzeitig das richtige Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen in der mündlichen oder schriftlichen One2one-Kommunikation haben. Nicht zuletzt geht es hier auch um eine juristische Thematik, die mit Fachwissen fallbezogen beurteilt werden muss.

Forderungsmanagement und Inkasso dienen der kaufmännischen Sorgfalt zur Ausfallreduzierung

Eine wichtige Aufgabe des Inkassodienstleisters gegenüber dem Händler sollte es sein, Ausfälle nachhaltig zu minimieren und Kunden zu erhalten. Mit einer qualifizierten Rückmeldung an den Händler kann dieser seine Vorsysteme verbessern und Kunden aus Sicherheitsgründen gesperrt lassen oder wieder aktivieren und als einmal gewonnene Kunden erhalten. //

Autorenvita: Klaus Kuhlmann

 

 

 

 

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Digitalisierung am Customer-Touchpoint

Bezahlen und Finanzieren, wie der Kunde es will

von Dr. Anja Wenk

Ob stationär oder online – die Digitalisierung verändert das Einkaufsverhalten rasant. Der Kunde von heute wechselt beliebig oft zwischen Online- und Offline-Shopping. Wenn es seinem individuellen Einkaufserlebnis dient, verknüpft er beide Welten miteinander. Hauptsache er erhält seine Wunschprodukte günstig, schnell und bequem.

In diesem Verhalten liegen der Maßstab und die Herausforderung für den Handel. Ihm muss es gelingen, für den Kunden ein positives Kauferlebnis entlang des gesamten Kaufprozesses zu entwickeln. Nur so gewinnt er dessen Loyalität. Eine besonders wichtige Station bei dieser Customer-Journey: der Kaufabschluss – die Bezahlung. Der Kunde möchte seine Waren schnell und flexibel begleichen können. Lange Wartezeiten darf es nicht geben. Die bevorzugten Bezahlverfahren müssen dem Käufer zur Auswahl stehen.

Erlebt der Kunde an diesem Punkt negative Erfahrungen, kann es auf den letzten Metern des Einkaufs zum Abbruch kommen. Das gilt insbesondere beim E-Commerce. Laut einer Studie des Digitalbranchenverbands Bitkom verlassen fast vier von zehn Smartphone-Shoppern den Warenkorb vorzeitig. Sie vermissen die bevorzugte Bezahlmöglichkeit.

Den heutigen Status quo in Sachen Bezahlung anzubieten, wird jedoch nicht reichen. Die Käufer erwarten, dass der Handel weiter auf digitale Technologien und Innovationen setzt. Laut des aktuellen Consors Finanz Kon­sumbarometers gehen 72 Prozent der europäischen Konsumenten davon aus, dass sich die Art, ihre Einkäufe zu begleichen, in den nächsten zehn Jahren stark wandeln wird.

Mit den folgenden Trends sollten sich stationäre und Online-Händler auseinandersetzen, wenn sie an ihre Digitalisierungsstrategie des Bezahl- und Finanzierungsangebotes denken.

Sofortige Verfügbarkeit – am besten in Realtime

Konsumenten treffen heute ihre Kaufentscheidungen sehr kurzfristig. Hat der Kunde das Wunschprodukt ausgesucht, will er einen bequemen und schnellen Check-out. Insbesondere die digitale Generation, die sogenannten Millennials, ist sehr ungeduldig. Laut des aktuellen Consors Finanz Konsumbarometers dauert die Wartezeit an den Ladenkassen 40 Prozent der europäischen Millennials zu lang. Acht von zehn Millennials würden das Geschäft sogar häufiger aufsuchen, wenn sie so schnell wie möglich zahlen könnten – also ohne an Kassen warten zu müssen.

Omnichannel-Ansatz

In Zeiten zunehmender Vernetzung setzen Kunden ein stimmiges Gesamtangebot über alle Vertriebskanäle voraus. Laut Konsumbarometer erwarten acht von zehn der europäischen Verbraucher, dass die im Geschäft verfügbaren und auf ihren Websites abrufbaren Informationen übereinstimmen. Gleichzeitig wollen Konsumenten ein nahtloses Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg erleben. Das gilt in erster Linie für den Kaufentscheidungsprozess: So wünschen sich etwa 62 Prozent der Verbraucher, dass sie während ihres Einkaufs im Geschäft personalisierte Angebote in Echtzeit oder Informationen über aktuelle Sonderangebote auf ihrem Smartphone erhalten (Quelle: Konsumbarometer, Consors Finanz).

Aber auch im Hinblick auf den Bezahl- und Finanzierungsvorgang muss der Handel passende Antworten auf das sogenannte Channel-Hopping liefern. Egal, ob die Kunden im Geschäft oder unterwegs via Smartphone oder Computer shoppen – sie erwarten interagierende Services und Prozesse, die eine einfache und schnelle Kaufabwicklung gewährleisten.

Mobile-Commerce: Smartphone ist der Shopping-Begleiter

Das Smartphone entwickelt sich zu einem der wichtigsten Einkaufsinstrumente. Mittlerweile shoppt beinahe jeder Zweite (46 %) mit dem Smartphone, so der Bitkom. 2014 war es erst jeder Fünfte (20 %). Vor allem die jüngere Generation geht mobil auf Einkaufstour: Von den 14- bis 29-Jährigen kaufen bereits drei von vier Befragten (76 %) per Smartphone und ein Drittel (31 %) per Tablet ein. Mobil ist aber auch beim Thema Finanzen Trumpf. 70 % der Deutschen nutzen Online-Banking. Besonders wichtig ist ihnen, dass sie ihre Finanzangelegenheiten überall und jederzeit auch per Smartphone erledigen können. An mobilen Zahl- und Finanzierungsangeboten kommt damit in Zukunft kein Händler vorbei.

Konsumbarometer: Ausgewählte Ergebnisse zu Millennials

72 Prozent der Millenials gehen davon
aus, dass sich die Art, ihre Einkäufe zu
begleichen, in den nächsten zehn Jahren
stark wandeln wird.
66 Prozent der Millennials wünschen
sich, dass sie während ihres Einkaufs
im Geschäft personalisierte Angebote
in Echtzeit oder Informationen über
83 Prozent der Millennials würden ein
Geschäft häufiger aufsuchen, wenn sie
so schnell wie möglich zahlen könnten,
ohne an Kassen warten zu müssen.

 

Sowohl im stationären Handel als auch im Online-Handel werden Konsumentenkredite künftig komplett digital abgeschlossen. Verbindliche Kreditzusagen sind heute schon online innerhalb von wenigen Sekunden möglich.

Die Zukunft ist heute: Einkaufskonto, Karte und Kredit – alles vernetzt

Die Handelsunternehmen reagieren. Sie investieren viel Zeit und Geld in Aufbau und Optimierung des Check-out-Prozesses der Online-Shops sowie in die Digitalisierung des Bezahlens in Geschäften. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen stationärem Handel, E- und M-Commerce immer mehr. Ein Beleg dafür: Die Kauffinanzierung, die als Zahlweise im stationären Handel längst etabliert ist, setzt sich mehr und mehr auch im E- und M-Commerce durch. Die Händler erschließen sich damit zusätzliche Absatzpotenziale, und die Kunden erhalten noch mehr Flexibilität. Hinzu kommt: Sowohl im stationären Handel als auch im Online-Handel werden Konsumentenkredite künftig komplett digital abgeschlossen. Verbindliche Kreditzusagen sind heute schon online innerhalb weniger Sekunden möglich.

Kundenloyalität durch Kundenvorteile

Die Digitalisierung wirkt sich entscheidend auf die Kundenloyalität aus. Der Kunde als Channel-Hopper ist ständig neuen Versuchungen ausgesetzt. Um die Kundenbindung zu stärken, bieten erste Händler den Kunden beim Erstkauf ein Einkaufskonto mit Kreditrahmen an. Dafür erhält der Kunde eine kostenlose Kreditkarte, mit der er einkaufen, Bargeld abheben oder Wünsche finanzieren kann. Der Kunde kann bei künftigen Einkäufen jedes Mal neu entscheiden, ob er den Einkaufsbetrag sofort oder in Raten begleichen möchte. Kombiniert mit einem Treue­bonusprogramm für jeden weiteren Einkauf hat der Händler ein starkes Kundenbindungsinstrument in der Hand. //

 

Autorenvita: Dr. Anja Wenk

 

Creative Commons Lizenzvertrag
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Fallbeispiel Finanzierung im Online Handel

Wie eine voll digitalisierte Finanzierung mit Einkaufskonto im Online-Handel aussehen kann, soll das folgende Praxisbeispiel eines europäischen Elektrofachhändlers zeigen.
1. Auswahl der Zahlungsmodalitäten mit
Wunschrate
Ob über Laptop oder Smartphone – nachdem der
Kunde im Check-out die Zahlungsmöglichkeit
Online-Finanzierung gewählt hat, kann er über die gewünschte Anzahl der Raten die monatliche Mindestrate festlegen.
2. Schritt für Schritt durch den Prozess
Nach der Auswahl der Wunschrate wird erklärt, wie das Einkaufskonto mit Kreditrahmen funktioniert. Die Kreditkonditionen sind auf jeder Seite sichtbar und mit Mausklick abrufbar.
 
3. Bonitätsprüfung ohne Verzögerung
Nachdem der Kunde seine persönlichen Daten eingegeben hat, wird seine Bonität innerhalb von wenigen Sekunden geprüft – gegebenenfalls per zugestimmtem Online-Blick auf
sein Konto. Der Kunde erhält online einen fertigen Antrag
für seinen Kreditrahmen.
4. Qualifizierte Signatur
Bei Vertragsabschluss wird die Identität des Kreditnehmers per Videochat geprüft. Mittels SMS Tan kann der Kunde den Kreditantrag ganz einfach elektronisch unterzeichnen. Das erspart Postlaufzeiten und Scanprozesse und ermöglicht eine schnellere Lieferung der Ware an den Kunden. Die finale Genehmigung des Kreditvertrages erfolgt noch während des Einkaufsprozesses.

 

 

Pro und Contra – Leben ohne Bargeld

In Zukunft ist der Mensch gefordert, sich mit den digitalen Währungen auseinanderzusetzen, um mit diesen umzugehen.

von Bernhard Haselbauer

Die Nordlichter und damit die skandinavischen Länder sind führend, was das bargeldlose Bezahlen betrifft. Allen voran in Schweden wird der Warenhandel umstrukturiert, um bargeldloses, digitales Bezahlen zu ermöglichen. Fast alle stationären Händler und Institutionen bieten an, ihre Services und Produkte digital zu begleichen. Ohne Münzen und Scheine gibt es keinen Bankraub, keine Steuerhinterziehung und keine Schwarzarbeit mehr, sagt man dort.

In Deutschland ist man da eher noch konservativ, aber es lebt sich auch gut und bewusst mit Bargeld. Die Parteien diskutieren noch rege über das Thema. Fragen wie: „Soll das Bargeld abgeschafft werden, um so Kriminalität, Drogenhandel und die aktuelle Terrorfinanzierung zu erschweren?“ stehen im Raum. Das „Handelsblatt“ schrieb am 8. April 2018 dazu: „Für Geldwäscher aus aller Herren Länder ist die Bundesrepublik ein Paradies. Die Mafia liebt die Verhältnisse, denn die Strafverfolger der zuständigen Financial Intelligence Unit (FIU), angesiedelt beim Zoll, gehen tatsächlich noch mit Zettelwirtschaft auf Kriminellenjagd. Eine IT-Lösung ist erst Ende 2018 abzusehen.“

Abgewägt werden muss, ob das Bezahlen auf digitalen Wegen wirklich praktischer und zeitgemäßer ist im Hinblick auf die Überwachung und Kontrolle unseres Kaufverhaltens durch die Möglichkeiten der Digitalisierung und der Datensammler. Auch aus dem Lager der Datenschützer kommen bedenkliche Töne im Kontext des zunehmenden Umstiegs auf elektronische Bezahlungen. Eigentlich sollten doch analoge und digitale Verfahren in einer modernen Welt möglich sein … oder?

Wahrscheinlich würde unser Wirtschaftssystem ohne Bargeld ins Wanken geraten und welche Aufgabe hätten noch Zentralbanken? Menschen würden sich andere Währungen suchen. Außerdem wäre der Prozess der Geldschöpfung der Banken vorbei. Ohne Zinseinnahmen kann das Geld nicht mehr vermehrt werden.

„Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung.
Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich“, so Satoshi Nakamoto (Pseudonym), der die Kryptowährung Bitcoin erfand.

Welche Person oder Personengruppe sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, ist bis heute unbekannt. Beim Bitcoin muss man sich jedenfalls keine Sorgen um Inflation machen. Bitcoins sind eigentlich deflationär. Ihre Anzahl ist strikt begrenzt. Im Gegensatz zu Papiergeld, von dem per Knopfdruck beliebig viel entstehen kann, geht das bei Bitcoins nicht.

Bargeld ist auch Freiheit

Die Technologie für das bargeldlose Bezahlen ist zwar vorhanden, aber ist es nicht eher die Frage, wann der digitale Reifegrad in der Bevölkerung erreicht ist, um sicher mit der Währung und der Technologie umzugehen? Wir setzen nachfolgend voraus, dass Oma Hilde mit 75 Jahren den Bezahlprozess mit ihrem Mobile Device und ihrem Wallet anstößt und zum Ziel kommt.

Also, „Ja“ zum bargeldlosen Bezahlen, aber nur wenn jeder mitmacht und auch kann! Von daher ist die demografische Entwicklung und Bildung eines jeden Landes zu betrachten, um daraus den digitalen Reifegrad im Kontext der Fähigkeiten zum digitalen Bezahlverfahren abzuleiten. Sind wir in Deutschland alle schon reif dafür? Die Zweiklassengesellschaft im Kontext der digitalen Kluft ist durch die schnelle digitale Evolution kaum noch aufzuhalten.

Nachteilig ist auch, dass digitale Währungen angreifbar sind und ständig weiterentwickelt werden müssen. Außerdem verbrauchen sie wie im Falle des Minings von Bitcoins viel Energie. Dieser Vorgang, der heute überwiegend gewerblich betrieben wird, ist auch mit Spezial-Hardware sehr rechenintensiv und verbraucht inzwischen so große Mengen an elektrischer Energie, dass er deshalb in die gesellschaftliche Kritik geraten ist. Für 2018 wird der Stromverbrauch auf rund 130 TWh geschätzt, was etwa dem Stromverbrauch Argentiniens entspricht.

Sicherheit und Anonymität

Bargeld zu benutzen heißt auch, anonym beim Kaufen zu bleiben. Freiheit, die man sich leisten sollte. Übrigens ein wichtiges Argument im Hinblick auf unsere Individualität.
Schlaue Köpfe, die mit Kryptowährungen umzugehen wissen, nutzen z. B. den CloakCoin, der Anonymität beim digitalen Bezahlen garantiert. Außerdem ist die Kryptowährung CloakCoin energiesparender und damit umweltfreundlicher.

Lesen hier Sie mehr dazu:
https://trendreport.de/kryptowaehrungen-wahren-die-privatsphaere/
https://trendreport.de/krypto-glossar/

Der Stärkere wird gewinnen

Seit Jahren jagen sich digitale Bezahlverfahren und versuchen den Markt mehrheitlich zu durchdringen. Die Kanäle und Technologien sind vorhanden und werden immer mehr. Kryptowährungen wird durch technische Innovationen der Weg geebnet.
Trotzdem hat sich das Bargeld bisher weltweit behauptet. Es ist eben die einfachste Währung, die noch ohne Strom funktioniert und am einfachsten zu gebrauchen ist. Dies hat wohl auch zu tun mit dem Vertrauen, mit dem wir Menschen unserer Währung begegnen. Denken wir in diesem Kontext an den Schweizer Franken, der viel Vertrauen mit sich bringt.
Bestimmt wird die Blockchain-Technologie noch weitere innovative und zeitgemäße Währungen hervorbringen. Gefragt ist in Zukunft ganz einfach der Mensch, der mit den Währungen umgehen können muss. //

 

 

 

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Lizenzbestimmungen:
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